[Cognition in children with social anxiety disorder experiencing stress]

Z Kinder Jugendpsychiatr Psychother. 2020;48(2):145-157. doi: 10.1024/1422-4917/a000702. Epub 2020 Jan 10.
[Article in German]

Abstract

Cognition in children with social anxiety disorder experiencing stress Abstract. Empirical data on cognitions of children with social anxiety disorder (SAD) are inconclusive. Objective: The present study examines the significance of cognition in children with SAD. Method: Thirty children suffering from SAD and 30 control children free of diagnosis (HC) aged between 9 and 15 years took part in an experiment. Their cognition was assessed before, during, and after a stress-inducing social situation. The assessment method was a self-report measurement. Coping perception was also assessed. Results: Children with SAD did not report a higher level of negative or coping cognition than those in the HC group. An interaction was apparent on the positive cognition scale: Older children (11-12 or 13-15 years) with SAD reported less positive cognition than those in the HC group, and younger children with SAD (9-10 years) reported more than those in the HC group. No group differences were found for perceived coping. Conclusions: The findings are important to the cognitive model and for the psychological treatment of SAD in children.

Zusammenfassung. Fragestellung: Kognitive Störungsmodelle der sozialen Angststörung (SAD) wie das von Clark und Wells (1995) postulieren u. a. negativ verzerrte Kognitionen als entscheidende Komponente in der Entstehung und Aufrechterhaltung der Störung. Beurteilungsbias über eigene Bewältigungsmöglichkeiten lassen sich ebenso ableiten. Anders als im Erwachsenenalter ist die Studienlage im Kindesalter unbefriedigend. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, ob sich Kognitionen und selbstwahrgenommene Bewältigungsmöglichkeiten von Kindern mit und ohne SAD in angstinduzierenden Situationen unterscheiden. Methodik: 60 Kinder mit SAD (n = 30) und ohne psychische Störung (n = 30) im Alter von 9 bis 15 Jahren (Altersstufen 9–10, 11–12, 13–15 Jahre) wurden hinsichtlich der Anzahl negativer, positiver und Bewältigungsgedanken vor, während und nach einer stressinduzierenden Situation mittels Bestätigungsmethode untersucht. Die antizipierte Bewältigungsmöglichkeit wurde vor der Situation erfasst. Ergebnisse: Kinder mit SAD unterschieden sich zu keinem Messzeitpunkt in negativen und Bewältigungs-, jedoch in positiven Gedanken von Kindern ohne psychische Störung unter Berücksichtigung des Alters. Die älteren SAD-Gruppen berichteten von signifikant weniger positiven Kognitionen, während die jüngere mehr angab als die Kontrollgruppe. Die Gruppen unterschieden sich nicht in ihrer erwarteten Bewältigungsmöglichkeit. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse verweisen auf die Bedeutung positiver Kognitionen für ein Störungsmodell der SAD im Kindesalter und unterstützen eine alterssensitive Anpassung.

Keywords: Bewältigungsgedanken; Clark and Wells; Clark und Wells; Kindesalter; Kognitionen; Störungsmodell; children and adolescents; cognition; cognitive model; experimental design; social anxiety disorder; soziale Angststörung.

MeSH terms

  • Adaptation, Psychological
  • Adolescent
  • Child
  • Cognition*
  • Humans
  • Phobia, Social / complications*
  • Phobia, Social / psychology*
  • Stress, Psychological / complications*